Zum Hauptinhalt springen

Lehnin war seit der Gründung des Klosters durch den Zisterzienserorden im Jahr 1180 ein Ort, von dem aus kulturelle und wirtschaftliche Impulse in die nähere und fernere Umgebung ausgingen. Mit dem Zentrum Kloster Lehnin hat das Diakonissenhaus einen Ort geschaffen, der erneut thematische Anregungen und Impulse in die Region aussendet. Die Herausforderungen, vor denen die Gesellschaft insgesamt steht, treffen für den ländlichen Raum, zumal im Osten Deutschlands, in besonderer Weise zu. Entwicklungen verlaufen hier beschleunigt. Gleichzeitig stehen Infrastruktur und Hilfsangebote nicht in gleichem Maße zur Verfügung wie in der Stadt.

Das Diakonissenhaus begreift diese Herausforderungen als Chance, Projekte mit Modellcharakter zu entwickeln und einen Wissenstransfer aus Potsdam-Mittelmark in andere Landkreise und darüber hinaus aus Brandenburg in andere Bundesländer zu ermöglichen. Zu den Lehniner Gesprächen versammeln sich Experten verschiedener Fachrichtungen, um die beschriebenen Herausforderungen zu diskutieren und nach Lösungen zu suchen. In Vorträgen und Podiumsdiskussionen bringen Vertreter aus Politik, von Verbänden und Kassen, aber auch Fachwissenschaftler ihre Sicht auf die Dinge in die Diskussion ein.

 

Nächstes Lehniner Gespräch: Neue archäologische Erkenntnisse auf dem Klostergelände

Das Kloster soll, wenn möglich, so angelegt werden, dass sich alles Notwendige, nämlich Wasser, Mühle und Garten, innerhalb des Klosters befindet und die verschiedenen Arten des Handwerks dort ausgeübt werden können. So brauchen die Mönche nicht draußen herumlaufen, denn das ist für sie überhaupt nicht gut.

Aus der Ordensregel des Benedikt von Nursia

Auf dem Gelände des ehemaligen Klosters in Lehnin wird im Rahmen einer großen Baumaßnahme das Regenentwässerungssystem komplett neu errichtet. Die Arbeiten haben vor einem Jahr begonnen und werden noch mehrere Monate dauern.

Sie werden archäologisch begleitet, die Funde bewertet und dokumentiert. Dr. Kerstin Geßner leitet diese archäologischen Untersuchungen. Im Lehniner Gespräch erläutert sie, wie ihr Team bei den Bodenuntersuchungen vorgeht, welche Erkenntnisse es gewonnen hat und ob die Lehniner Klostergeschichte umgeschrieben werden muss.

Donnerstag, 1. Juni 2023, 18 Uhr

Festsaal Kurfürstin Luise-Henriette im Elisabethhaus, Klosterkirchplatz 13, 14797 Kloster Lehnin


 

Rückblick

#Lehniner Gespräch for Future Teil II

Dienstag, 25. Februar 2020

Zu Gast:

  • Hans-Georg Baaske, Umweltbüro der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz
  • Hans-Jürgen Hennig, Geschäftsführer regiobus Potsdam-Mittelmark GmbH
  • Barbara Ral, Klimaschutz-Managerin für den Landkreis Potsdam-Mittelmark
  • Timo Wessels, Bio-Landwirt
  • Moderation: Monika Jones, Deutsche Welle

Unsere Podiumsgäste haben den 60 interessierten Zuhörern ihre Einschätzung zum Klimathema geschildert. Dabei konnte jeder aus seinem Bereich mit positiven Beispielen aufwarten, wie Klimaschutz betrieben wird und gelinken kann. Moderatorin Monika Jones von der Deutschen Welle hat die verschiedenen Bereiche verknüpft und auch das Publikum einbezogen. 

Im Rahmen des Gespräches wurde das Evangelische Diakonissenhaus Berlin Teltow Lehnin für sein Energiemanagement mit dem Umweltpreis "Blauer Planet" des Landkreises Potsdam-Mittelmark ausgezeichnet. Barbara Ral, Klimaschutz-Managerin im Landkreis, würdigte unsere aktive Energiepolitik, die zur nachhaltigen Einsparung von CO2 beiträgt. Dies geschieht etwa durch Nutzung erneuerbarer Energien und hohe Standards an technische Anlagen und Gebäude. Der Kaufmännische Vorstand, Lutz Ausserfeld, hat die Auszeichnung entgegengenommen und dankte allen Kolleginnen und Kollegen für ihre engagierte Arbeit.

 

#Lehniner Gespräch for Future
Dienstag, 26. November 2019
Zu Gast:

  • Prof. Dr. Wolfgang Lucht, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung

Etwa 80 Gäste waren der Einladung des Evangelischen Diakonissenhauses Berlin Teltow Lehnin am Dienstag, den 26. November 2019 zum Lehniner Gespräch mit Prof. Dr. Wolfgang Lucht vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) ins Elisabethhaus gefolgt.

Prof. Lucht gehört zu den führenden Klimaforschern in Deutschland, am PIK leitet er den Forschungsbereich Erdsystemanalyse, am Geografischen Institut der Humboldt-Universität hat der die Alexander-von-Humboldt-Professur für Nachhaltigkeitswissenschaft inne. Als Mitglied des Sachverständigenrates für Umweltfragen berät Lucht die Bundesregierung, er ist Mitbegründer von Scientists for Future.
In einem Impulsvortrag brachte Prof. Lucht die Gäste auf den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Forschung. Er erläuterte, woran sich der menschengemachte Klimawandel erkennen lässt, welche Folgen er schon heute hat und wie sich die Welt, wie wir sie kennen, in den nächsten Jahrzehnten verändern wird. Er machte deutlich, dass es zu Veränderungen kommen wird, auch wenn das im Pariser Klimaschutzabkommen formulierte Ziel, den Temperaturanstieg auf 1,5 °C zu begrenzen, erreicht wird. Danach sehe es momentan allerdings nicht aus – ein höherer Temperaturanstieg sei deshalb zu erwarten mit entsprechend größeren Veränderungen.

Ein Hitzesommer wie 2018 wird demnach schon in 20 Jahren ein ganz normaler Sommer sein, in nur 40 Jahren wird ein solcher Sommer als eher kühl gelten.

Das anschließende Gespräch beschäftigte sich mit Fragen der Verantwortung und dem, was einerseits nötig und anderseits politisch möglich ist.

Konsequentes und schnelles Handeln sei gefordert. Ziel müsse es sein, den CO2-Ausstoß schnellstmöglich auf Null zu reduzieren.

Deutschland komme dabei eine große Verantwortung zu, obwohl es nur einen vergleichsweise geringen Anteil am globalen CO2-Ausstoß habe - denn Deutschland sei ein wichtiges Mitglied der EU, der Pro-Kopf-Ausstoß liege deutlich über dem Durchschnitt und Deutschland habe Ressourcen und Möglichkeiten, neue Technologien zu entwickeln und zu etablieren, die andere Länder fehlen.
Dabei könne jeder und jede Einzelne einen Beitrag leisten, so Prof. Lucht. Weniger Fleisch und weniger fliegen sei nötig. Gleichzeitig sollten Bürgerinnen und Bürger ihre Regierung nicht aus der Verantwortung entlassen, eine konsequente Klimapolitik umzusetzen.

Öffentlichkeitsbeauftragter

Alexander Schulz
Fax: 03328 433-364